31.08.2018 Druckkammerzentrum - Erstellt von Kliniken Südostbayern AG
Ab September hat Dr. Manal Heiden, Ärztin für Tauch- und Überdruckmedizin, nach 23 Jahren die Leitung des Druckkammerzentrums für hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) im Klinikum Traunstein an Stefan Pahler übergeben. Wegen ihrer Röhrenform wird die Druckkammer mit zwölf Behandlungsplätzen von den Patienten oft scherzhaft auch als „U-Boot“ bezeichnet. Seit 1995 war das Druckkammerzentrum in einem eigenen Gebäude auf dem Klinikgelände untergebracht. 2006 erfolgte der Umzug in das Untergeschoss des neuen Südflügels des Klinikums Traunstein.
Bei der offiziellen Übergabe freute sich Dr. Heiden darüber, dass mit Pahler ein sehr guter und kompetenter Nachfolger gefunden worden sei. Mit ihm wisse sie ihre Patienten in guten Händen, so Heiden. Sie wies dabei auf die überregionale Bedeutung des Druckkammerzentrums Traunstein hin, da die nächstgelegenen Zentren in München, Murnau und Graz stünden. Mit der Übertragung auf Pahler sei die Kontinuität der hyperbaren Sauerstoffbehandlung am Standort Traunstein für die Zukunft gesichert, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern AG, Dr. Uwe Gretscher. Durch die enge Anbindung an das Klinikum Traunstein würden auch weiterhin hochspezialisierte Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten vor Ort und die gesamten Region bereitgestellt.
Pahler ist Facharzt für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin und Taucherarzt. Durch seine Tätigkeit in verschiedenen Krankenhäusern der Kliniken Südostbayern AG ist er mit den Gegebenheiten im südostbayerischen Raum bestens vertraut. Er studierte Humanmedizin in Regensburg und München. Die Weiterbildung zum Facharzt für Anästhesie erfolgte im Behandlungszentrum Vogtareuth und am Klinikum Traunstein. Anschließend folgte ebenfalls im Klinikum Traunstein die Weiterbildung für die Intensivmedizin. Im Rahmen der etablierten Facharztrotation war er auch regelmäßig in der Kreisklinik Trostberg tätig. Danach war Pahler Oberarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin in der Kreisklinik Bad Reichenhall. Hier hatte er auch zeitweise die oberärztliche Leitung der dortigen interdisziplinären Intensivstation inne.
Seit 2000 beteiligte sich Pahler regelmäßig am Notarztdienst der Standorte Kiefersfelden, Bad Reichenhall und Traunstein, hier auch als Notarzt auf dem Rettungshubschrauber Christoph 14. 2015 wechselte er als Leitender Arzt der Anästhesie ans Regionalspital Surselva in Ilanz/Schweiz. Dort erfolgte die Bestellung zum Leitenden Notarzt für den Kanton Graubünden.
Bei der HBO-Therapie atmet der Patient in der Druckkammer durch eine Gesichtsmaske unter erhöhtem Luftdruck medizinisch reinen Sauerstoff, wodurch der Sauerstoffgehalt im Blut und auch in schlecht durchbluteten Geweben erhöht wird. Atmet ein Mensch in der Druckkammer reinen Sauerstoff bei einem Druck von zum Beispiel 2,5 bar ein, gelangt ungefähr die 20-fache Menge an Sauerstoff ins Blut.
Die hyperbare Sauerstofftherapie wird weltweit bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen ein Sauerstoffmangel ursächlich für ungenügende Heilung ist und der Mangel durch den HBO-Einsatz ausgeglichen werden kann. Hinzu kommen einige Notfall-Erkrankungen, bei denen Sauerstoff lebensrettend ist. Zu nennen sind beispielsweise der diabetische Fuß, Knochennekrosen, Bestrahlungsfolgen, Hörstürze mit und ohne Tinnitus, Schwerverletzte, Tauchunfälle sowie Kohlenmonoxid- und Rauchgasvergiftungen.
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